
Resena
Eine Viertelstunde nordwestlich vom Flecken Poschiavo, am Fusse eines Felsens, nicht weit vom Varuna-Bach, steht ein einzelnes Haus, das den Namen Resena führt. Nach einer alten Sage stand dort vor sehr langer Zeit eine gleichnamige Ortschaft, und zwar das Hauptdorf des Tales, bevor das jetzige Poschiavo gebaut wurde. Überreste einer alten gepflasterten Strasse, die ohne Zweifel den Ort durchzog, finden sich noch vor.
Doch meldet keine Überlieferung, auf welche Weise der Ort verschwunden ist. Der nördlich von benanntem Hause ausgedehnte Schuttkegel macht es wahrscheinlich, dass er durch eine Rüfe verschüttet worden ist. Auch könnte der aus dem Varuna-Tobel herunterstürzende Wildbach an dessen Untergang schuld sein, er war schon zu Gulers Zeit ein «wüthend Wässerli«. Die rechtzeitig gewarnten Bewohner von Resena könnten das jetzige Poschiavo gegründet haben.